Seifen-Info oder: Wie entsteht Seife?

Seifensiederei ist kein Hexenwerk - aber auch kein "Kinderspiel".

 

Der Besuch eines entsprechenden Kurses ist aus meiner Sicht immer ein Gewinn - der "Nachteil": Es kann regelrecht "süchtig" machen .... Der Seifenvirus ist - zumindest so meine Erfahrung - so gut wie unheilbar ;-)

 

Gute Seifensieder-Bücher gibt es außerdem in großer Auswahl und dann wären da noch die verschiedenen Tutorials im www, die Seifensiedergruppen und und und ........

 

Trotzdem habe ich am Ende dieser Seite versucht für alle Interessierten einen kleinen - sehr groben -  informativen Überblick zum Thema "Seifensieden" zu erstellen........

 

...... meine - aktuellen - Seifen stelle ich im traditionellen Kaltrührverfahren her und darauf beziehen sich auch meine Ausführungen.

 

Am Anfang stand auch bei mir ein VHS-Kurs, der zwar ganz nett war, mir erste Eindrücke vermittelte, aber noch nicht so überzeugte .......
Also folgte ein weiterer Kurs (ermuntert vom besten Ehemann der Welt mit dem Wunsch versehen: "Mach doch noch ein oder zwei oder mehr Kurse ...... Hauptsache, Du schaffst nicht wieder Unmengen von Equipement an........" )
Der zweite Kurs - veranstaltet vom/im Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen (Nabburg) mit Margit Müller begeisterte mich und - ups ich war infiziert! Es folgten noch zwei weitere Kurse dort und bei Margit Müller .........

....... und dann begann ich zuhause selbst zu sieden - natürlich benötigte ich "Handwerkszeug" und auch Material und der mir für diese Utensilien "zugewiesene" Platz in einem Kellerregal war schnell viel zu klein - so bekam ich einen Seifenschrank - und wie das Bild zeigt, platzt auch der schon wieder aus allen Nähten.......

Neben den Silicon(Einzel-)formen - wie man sie zum Backen benutzt, nehmen vor allem die großen, selbst gebauten Formen viel Platz weg ........

Arbeitsaufbau in der Küche - Vorbereitung ist das A und O bei der Seifensiederei ..........

..... zwischendrin hat man bei der Seifensiederei keine Zeit, nach Farben, Düften, Formen oder Utensilien zu "laufen" ......... alles, was für diese Seife benötigt wird - und zwar wirklich alles! - muss greifbar sein. Wenn der Seifenleim anzieht, muss zügig weitergearbeitet werden - jede Pause/Unterbrechung führt unweigerlich zum Desaster...... das Ergebnis ist dann für "die Tonne"....

Ist dann alles geschafft, der Seifenleim in der Form (oder den Einzelformen), alle Utensilien gereinigt und wieder weggeräumt, wird die Seife "schlafen gelegt": Dick eingepackt ruht sie so ca 24 - 48 Stunden. In den meisten Fällen kommt sie in dieser Zeit in eine Gelphase (sie heizt sich dabei auf).

 

Danach kann die Seife aus der Form gelöst und - manchmal nach einem weiteren Tag - geschnitten und ausgeformt werden.

 

........ dann heißt es 4 - 6 Wochen warten: Die Seife muss reifen - erst danach ist sie nicht mehr ätzend und gebrauchsfertig.

Das Ergebnis belohnt aber: Eine individuelle handgesiedete Seife mit Zutaten die man liebt (und verträgt - alle Allergien können berücksichtigt werden!). Man weiss "was drin" ist und was (Gott sei Dank) nicht! Ein supertolles Hautgefühl belohnt für die Arbeit - egal ob edle Rosenseife mit Tussha-Seide oder die wundervolle Kaffee-Seife, die als Küchenseife alle Gerüche und Verfärbungen von den Händen nimmt - die erfrischende Gurken-Buttermilch-Seife oder eine Gärtnerseife, die im Handumdrehen Erde und Dreck von schmutzigen Gärtnerhänden "schrubbt" und dabei durch die entsprechenden Inhaltsstoffe (Ringelblume, Lanolin etc.) auch bei kleinen Rissen heilend wirkt .......

 

Bilder von allen meiner gesiedeten Seifen (incl. der Angabe der "Inneren Werte" finden sich hier in der Seifengalerie.

Nachfolgend - wie oben avisiert - ein paar Informationen (natürlich nicht umfassend genug/vollständig). Es soll lediglich helfen, damit sich Interessierte eine kleine Vorstellung machen können ...... einfach mal so schnell eine Seife zusammenrühren - das funktioniert wirklich nicht!

 

Mit Hilfe stark ätzender Lauge (Natriumhydroxid) werden Fette und Öle "verseift". Auch der so entstehende "Seifenleim" ist ätzend und es müssen unbedingt Sicherheitsvorkehrungen getroffen und bei der Arbeit beachtet werden. Handschuhe, Schutzbrille, Abdeckung der Arbeitsfläche und Kleider - ein absolutes "Muss" Kinder und neugierige Haustiere müssen hier einfach - zu aller Sicherheit - "draußen" bleiben.

 

Jedes Öl/Fett hat eine eigene spezifische Verseifungszahl/Wert, der exakt für die Menge des Natriumhydroxides berechnet werden muss! Weitere "Zutaten" sind ebenfalls zu berücksichtigen bzw. müssen entsprechend mit berechnet werden. Letztendlich ist noch die Überfettung einzurechnen.

 

Mit ätherischen Ölen/seifengeeigneten Parfümölen können die Seifen beduftet und mit Hilfe von Ölauszügen aus Kräutern und Gewürzen oder mit Pigmenten und Heilerden kann Farbe ins Spiel kommen. Mehrfarbige Seifen, Swirls u.v.m. schaffen weitere Anreize (zumindest für mich) bei der Seifengestaltung.

 

Zusätze wie geriebene Kräuter, Haferflocken, sogar Nuss-Schalen oder feine Samen, Mohn etc. können für einen "Shrubb-Effekt" zugefügt werden. Salz für Sole-/Salzseifen, Honig, Bienenwachs ......... aber auch pürrierte Gurke, Karotten u.m. können zum Einsatz kommen. Sahne, Joghurt, Milch (von Kuh, Ziege, Esel......), Mascarpone u.a. Milchprodukte ergeben als Zugabe wundervolle Seifen - allerdings ist die Verarbeitung nicht ganz einfach, da sich u.U. starke Hitze entwickelt - schlimmstenfalls "verbrennt" die Seife und zersetzt sich z.B. in der Gelphase. Das Natriumhydroxid / die Lauge kann - statt mit destilliertem Wasser - auch mit Kaffee, Tee, Milch, Obst oder Gemüsesäften oder -pürree und sogar Wein und Sekt angerührt werden. Allerdings gibt es dann auch wieder spezielle Verarbeitungsvorschriften zu beachten, da die verschiedenen Substanzen auch zum Teil sehr "sensibel" chemisch reagieren ..........

 

Für Formvarianten gibt es unendliche Möglichkeiten und Formen beim Abfüllen des fertigen Seifenleims .........

 

Danach muss die Seife 24 - 48 Stunden "schlafen" - in vielen Fällen kommt es zu einer Gelphase, die aber auch ausfallen oder unterdrückt werden kann - es kommt immer auf die Seife an.......

 

Nach dem "Schlafen" kann die Seife aus der Form genommen werden (mit Handschuhen, sie ätzt immer noch!) und ausgeformt werden .......

 

....... und dann kommt der "schlimmste Teil": Die Seife muss mindesten 4 - 6 Wochen (manche Seifen noch länger) "reifen" - Geduld ist leider keine besondere Eigenschaft der meisten Seifensiederinnen ........

 

Tiere im Garten

 

... neben unserem Hund Balou gehören einfach dazu und die schönsten Schnappschüsse finden sich in der Galerie "Tiere im Garten"

Balou am 1.Mai 2013 - er ging am 10.09.2018 über die Regenbogenbrücke ..... R.I.P.
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