Die Rasse: Landseer

Es gibt verschiedene Geschichten über die ursprüngliche Herkunft des Landseers. So wird in einer Geschichte erzählt, dass diese Hunde  die Nachkommen jener Bärenhunde sind, die Erik der Rote und seine Wikinger mitbrachten, als sie vor 1000 Jahren Nordamerika entdeckten, und die auf der einsamen Insel im hohen Norden allein und ganz auf sich gestellt überlebten. In einer anderen Geschichte heißt es, dass diese Hunde echte Indianerhunde sind, die vom Festland auf die Insel kamen und die sich dort dem harten Leben als „Fischer“ anpassen mussten. Nach einer weiteren Geschichte brachten baskische Fischer aus Südfrankreich und Nordspanien schon vor 400, 500 Jahren den heimischen Pyrenäen-Hirtenhund als Schützer und Wächter mit in den Norden. Wenn sie nach der Jagdsaison voll beladen wieder nach Hause segelten, ließen sie ihre Hunde aus Platzmangel zurück.
Die Hunde überwinterten auf den Inseln, paarten sich mit den Wildhunden und ihre Nachkommen wurden dann jene typischen Neufundland Hunde: wetterfest, genügsam und imposant.
Egal welche Geschichte man zugrunde legt, belegt ist folgendes: Ein großer schwarz-weißer Hund namens Paul Pry wurde von seinem Herrn aus Neufundland mitgebracht. Dort an den felsigen Küsten im grauen Norden lebten viele dieser Hunde. Sie halfen den Fischern, Boote und Netze an Land zu holen, wurden von den Holzfällern gebraucht, um ihre schweren Lasten zum Wasser zu ziehen. Paul Pry rettete seinem Herrn einmal das Leben. Beim zweiten Mal konnte er ihn nach einem Schiffbruch nur noch tot bergen. Seitdem lebte er auf sich allein gestellt am Londoner Hafen und an den Ufern. Er soll noch vielen Kindern, die beim Spielen ins Wasser fielen, das Leben gerettet haben.

In England entstand dann auch das so berühmte
Gemälde von dem Hund Paul Pry von einem damals sehr bekannten Tier-Maler, Sir Edwin Landseer, ihm verdankte die Rasse später ihren Namen.
Vor 100 Jahren etwa war der weiß-schwarze Hund Paul Pry fast vergessen und überlebte nur noch als nicht gern gesehene "Fehlfarbe" in ansonsten reinschwarzen Neufundländer-Würfen. Doch er hatte treue Anhänger auf dem Kontinent. Die standen zu ihrem "Landseer" und züchteten ihn weiter. Und sie erreichten, dass er 1960 als eigenständige Rasse anerkannt wurde. Seitdem gibt es den Hund "Paul Pry" offiziell als eigene Rasse - den weiß-schwarzen Landseer kontinental-europäischen Typs, FCI-Standard Nr. 226. Weiterhin gibt es auch den schwarz-weißen Neufundländer, FCI-Standard Nr. 50. 

 

Der Unterschied zwischen einem schwarz-weißen Neufundländer und einem Landseer ist jedoch beachtlich. Beide Rassen unterscheiden sich nicht nur äußerlich: der Neufundländer etwas niedriger, kompakter mit sehr viel mehr Fell und der Landseer hochbeinig, beweglich, edel und mit deutlich weniger Unterwolle. Noch auffälliger ist der Unterschied im Wesen: Ein Neufundländer ist wirklich ein Bär, selbstzufrieden, gelassen, gemütlich, tolerant, und wenn ihn irgendetwas aus der Ruhe bringen soll, dann muss dieses Etwas schon wirklich gravierend sein. Ein Landseer dagegen ist temperamentvoller, wacher und agiler, bis ins Alter verspielt, lernfreudig und sportlich. Er braucht vom ersten Tag an einen Partner neben sich, der ihn akzeptiert, da ein Landseer immer weiß, was er will und was nicht, und dies auch mit Konsequenz und Humor durchsetzt. Der Landseer braucht ein Haus mit offenen Türen und idealerweise einem eingezäunten Garten. Er möchte klare Verhältnisse und einen Partner, der ihm die Welt und seine Grenzen zeigt. Landseer – besonders Rüden - sind keine einfachen Hunde. Aber wer sich mit Geduld, Zuwendung und Konsequenz auf ihn einlässt, der hat bald einen Freund wie er ihn sich zuverlässiger, anhänglicher, intelligenter gar nicht erträumen könnte. Ein Landseer ist ein großer, selbstbewusster Hund, aber immer aufmerksam, immer lernbereit. Ein Landseer-Mensch muss die Führungsrolle, die ihm sein Hund zugesteht, zuverlässig und gelassen und täglich neu einnehmen.

 

Landseer-Rüden sollen eine Schulterhöhe zwischen 72 und 80 cm haben, Hündinnen zwischen 67 und 72 cm. Und das Gewicht der größten Rüden kann durchaus 80 kg betragen, eine zierliche Hündin wiegt vielleicht 40kg. Die Landseer gehören zu den Hunde-Riesen. Sie können dabei gerne 10, 12, ja 14 Jahre alt werden. Was diese Riesen allerdings dazu brauchen, ist viel Geduld. Landseer sind wie alle großen Rassen ausgesprochene "Spätentwickler".
Rüden brauchen oft für die volle körperliche und geistige Entwicklung 5 Jahre, bei den Hündinnen sollte man mit 3 Jahren rechnen.

 

Quellen:

Internet/Wikipedia, VLD, Publikationen zur Rasse, www.der-landseer.de

Tiere im Garten

 

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